Benutzer:Jd/Kommentar Matthäus1: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. März 2015, 08:32 Uhr

Achtung: Das hier ist noch eine Baustelle. Ich habe mich übrigens auch einfach bei den Fußnoten in der Übersetzung bedient...

Einleitung (1)[Bearbeiten]

1 Dies ist das Buch über den Stammbaum des Jesus Christus, dem Nachkommen Davids, dem Nachkommen Abrahams.

Mt erläutert in Vers 1 die Zielsetzung seines Buches oder des ersten Abschnittes. Ob es sich um eine Überschrift zum gesamten Buch handelt, ist umstritten (MacArthur 2000, S. 1306). Mt spricht nicht von einem Evangelium, sondern von einem Buch, und es beinhaltet den Stammbaum oder den Ursprungs Jesu Christi. Dieser Vers beinhaltet schon ein Bekenntnis mit messianischen Titeln. Jesus ist der Christus. Er ist Nachkomme Davids, also Erbe des Königsthrons und Abrahams, also Erbe des Bundes Gottes mit den Menschen. Insofern schließt beispielsweise Rienecker, dass der erste Vers zwar zunächst Überschrift des Stammbaums sei, damit aber auch von den ersten Beiden Kapiteln und damit aber - da diese das Thema und Inhalt des ganzen Evangeliums vorgeben - auch vom gesamten Buch Mt (Rienecker 2008, S. 28).

Stammbaum Jesu (2-17)[Bearbeiten]

2 Abraham zeugte Isaak, Isaak aber zeugte Jakob, und Jakob zeugte Juda und seine Brüder. 3 Juda aber zeugte Perez und Serach mit Tamar. Perez aber zeugte Hezron, Hezron aber zeugte Aram, 4 Aram aber zeugte Amminadab, Amminadab zeugte Nachschon, Nachschon aber zeugte Salmon, 5 und Salmon zeugte Boas mit Rahab. Boas aber zeugte Obed mit Rut. Obed zeugte Isai, 6 und Isai zeugte David, den König. David aber zeugte Salomo mit der Frau des Urija. 7 Salomo aber zeugte Rehabeam, Rehabeam zeugte Abija, Abija aber zeugte Asa, 8 Asa zeugte Joschafat, Joschafat aber zeugte Joram, Joram aber zeugte Usija, 9 Usija zeugte Jotam, Jotam aber zeugte Ahas, Ahas zeugte Hiskija, 10 Hiskija aber zeugte Manasse, Manasse zeugte Amos, Amos aber zeugte Joschija, 11 und Joschija zeugte Jojachin und seine Brüder zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft. 12 Nach der babylonische Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtiël, Schealtiël aber zeugte Serubbabel, 13 Serubbabel zeugte Abihud, Abihud aber zeugte Eljakim, Eljakim zeugte Azor, 14 Azor aber zeugte Zadok, Zadok zeugte Achim, Achim aber zeugte Eliud, 15 Eliud zeugte Eleasar, Eleasar aber zeugte Mattan, Mattan zeugte Jakob, 16 Jakob aber zeugte Josef, den Mann von Maria, von der Jesus, der Christus genannt wird, geboren wurde.
17 Es sind also insgesamt 14 Generationen von Abraham bis David und von David bis zur babylonische Gefangenschaft und ebenfalls von der babylonische Gefangenschaft bis Christus 14 Generationen.

Der Stammbaum ist für den westlichen Leser eine eher ungewöhnliche Einführung, in der jüdischen Welt ist dieser aber essentiell (Fowler 1968, S. 14). Nach Fowler wird durch den Stammbaum mehreres verdeutlicht: etwa das Jesus wirklich Mensch war, die Treue Gottes - was er Abraham und David versprach tritt ein - und die sündhaftigkeit des Menschen, da in der Auflistung nicht nur ehrenwerte Namen auftauchen (Fowler 1968, S. 17). Interessant ist die Auflistung von Frauen und Heiden, die beide dem jüdischen Verständniss von Rechtschaffenheit entegegenstehen (Fowler 1968, S. 14):

  • Tamar (Vers 3),
  • Rahab (Vers 5),
  • Rut (Vers 5)
  • Bathseba, die Frau von Urija (Vers 8).

Mögliche Interpretationen sind die Aufhebung der Grenzen zwischen Heiden und Juden oder Männern und Frauen. Rienecker jedoch sieht in ihnen ein Symbol, dass sowohl die Sünde als aber auch die Gnade in Christus mächtig geworden ist (Rienecker 2008, S. 30).

Die Bedeutung der Zahl 14 ist unklar (MacArthur 2000, S. 1306). Die ersten Abschnitt beschreibt die 14 Geschlechter von Abraham bis David, der zweite von Salomo bis zur babylonischen Gefangeschaft. Der Dritte Abschnitt wiederum schließt mit Jechonias bis Jesus.

Vers 16 ist die einzige Stelle, die nicht "gezeugt", sondern "geboren" verwendet. Dieser Gedanke wird in Vers 18 wieder aufgenommen.

Jesu Geburt (18-24)[Bearbeiten]

18 Die Geburt ereignete sich wie folgt: Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt. Bevor sie die Ehe eingegangen waren, stellte sich heraus, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war. 19 Josef aber, ihr Verlobter, überlegte sich, sie heimlich fortzuschicken, da er rechtschaffen war und sie nicht als Ehebrecherin bloßstellen wollte. 20 Während er diese Dinge überlegte, erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn und sagte: „Josef, Sohn Davids, scheue dich nicht davor, Maria, deine Verlobte, zu dir zu nehmen. Denn das in ihr Gezeugte ist vom Heiligen Geist. 21 Sie wird einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Er wird nämlich sein Volk von ihren Sünden retten.“ 22 Dies Alles aber passierte, damit sich das, was vom Herrn durch einen Propheten gesagte wurde, erfüllte. Er sagte (Jes 7,14):
23 „Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuël geben.“ Das bedeutet übersetzt: „Gott ist mit uns“
24 Nachdem er aus dem Schlaf aufgewacht war tat Josef das, was ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau auf 25 und schlief nicht mit ihr bis sie einen Sohn gebar. Und er nannte ihn Jesus.

Vers 18 schildert die Situation: Josef und Maria waren verlobt. Trotzdem wurde Maria durch den Heiligen Geist schwanger. Hier wird auch die Passivkonstruktion aus Vers 16 näher erläutert: Josef ist zwar rechtmäßiger, aber nicht biologischer Vater Jesu.

Eine Ehe war nach jüdischem Eherecht mit der Verlobung beschlossen und eine Schwangerschaft von einem anderen Mann in dieser Zeit war Ehebruch. Die Strafe für Ehebruch war die Steinigung (Dtn 22,23 ff). Die Todesstrafe durfte allerdings von den Juden zur Zeit der römischen Besatzung nicht mehr ausgeführt werden (Rienecker 2008, S. 32). Zur Auflösung der Verlobung war eine Scheidung erforderlich (MacArthur 2000, S. 1306). Insofern ist die Übersetzung „Verlobter“ in Vers 19 nicht ganz korrekt, im gr. steht hier auch „Mann“ oder „Gatte“. Hier wird also noch einmal deutlich, dass die Verlobung einen ganz anderen Stellenwert als in der heutigen Zeit hat, allerdings so aus Vers 18 heraus nicht wörtlich verstanden werden kann.

Josefs Reaktion wird in Vers 19 geschildert: Er wollte Maria nicht bloßstellen, was die Konsequenz des Gesetzes gewesen wäre, sondern sie heimlich entlassen. Hier scheint er hin- und hergerissen zu sein. Er will letztlich keinen offiziellen Rechtsstreit anfangen, sondern die Scheidung heimlich durchführen. Deswegen wird er von Mt als rechtschaffen bezeichnet, obwohl er Gnade vor das Gesetz stellt. Rechtschaffen, bzw. „gerecht“ scheint ein Hebraismus zu sein: „Er besagt, dass er ein wahrer Gläubiger und somit durch Glauben gerechtfertigt war, der das Gesetz gewissenhaft befolgte“(MacArthur 2000, S. 1306). Rienecker weist darauf hin, dass sich Josef keineswegs "heimlich aus dem Staube"(Rienecker 2008, S. 33) machen wolle, um Maria im Stich zu lassen.

Josef hat sich noch nicht entschieden, aber im Traum erscheint ein Engel und dieser erklärt ihm Gottes Plan in den Versen 20 und 21. Josef wird als Sohn Davids angeredet und der Urheber der Schwangerschaft erneut mit dem Heiligen Geist bezeichnet. Es wird weiter der Name des Kindes gegeben: Jesus. Der Name „Jesus“ geht zurück auf das hebräische Wort ישע, was soviel wie „retten“ oder „freisetzen“ bedeutet. Nun wird Jesus dadurch auch zum Sohn Davids, auch wenn Josef nicht der Vater ist, denn Maria soll die Frau Josefs bleiben. Außerdem ist es Vaterrecht, einen Namen zu geben (Rienecker 2008, S. 35). „Jesus was not produced by the line of David: He was given to it“(Fowler 1968, S. 14). Auch in Vers 20 steht im gr. wieder „Frau“ oder „Gattin“, vgl. Anmerkungen zu Vers 19.

Der Sohn soll also den Namen Jesus erhalten und er wird das Volk von den Sünden retten. Dies baut auf die alttestamentliche Prophezeiung auf (Verse 22 und 23). Hier wird das Perfekt verwendet, um ganz klar die Konsequenzen hervorzuheben, die das ganze hat: Gottes Plan, durch die Propheten schon geschildert, zu erfüllen. Interessant ist, dass der zweite Name, Immanuël (Hebr. עִמָּנוּ אֵל: „mit uns [ist] Gott“), im Gegensatz zu „Jesus“ extra übersetzt wird, dem Kind aber nie gegeben wird. Wer ist hier also mit „sie“ gemeint? Man kann vermuten, dass dieser Name durch die spätere Gemeinde oder Kirche gegeben wird. Gott ist mit seiner Gemeinde und Kirche. Das könnte der selbe Gedanke wie in Mt 28,20 sein, das Evangelium also einklammern. Ob im zitierten Ausschnitt aus Jes wirklich „Jungfrau“ oder nur „junge Frau“ gemeint war, wird kontrovers diskutiert (MacArthur 2000, S. 1307). Mt scheint diese Entscheidung im ersten Sinne getroffen zu haben.

Josef schließlich ist treu und tat genau das, was ihm von Gott befohlen wurde. Hier wird in Vers 24 Vers 20 fast wörtlich wiederholt, es wird Gottes Plan durch Josef also ganz genau umgesetzt. Vers 25 führte im Laufe der Kirchengeschichte zu einer langen Diskussion. Meyer argumentiert scharf dafür, dass ἕως οὗ sinngemäß übersetzt werden sollte mit „nicht allein bis – sondern auch nachher nicht“ (Meyer 1864, S. 68). Die eigentliche Übersetzung „er erkannte sie nicht“ ist eine Umschreibung für „schlief nicht mit ihr“, er hatte also keinen Geschlechtsverkehr mit ihr (MacArthur 2000, S. 1307).


Literatur[Bearbeiten]

  • MacArthur Studienbibel 2000
  • Fowler, Harold: The Gospel of Matthew, 1968
  • Rienecker, Fritz: Das Evangelium des Matthäus, 2008
  • Meyer 1864